Bei einer Hochzeit müssen sehr viele Kleinigkeiten bedacht werden. Unter diese fallen nicht nur das Hochzeitskleid und der Kuchen, sondern auch das Programm und die vielen Traditionen. Der Hochzeitstanz ist eine solche Tradition, die sich in mehrere Richtungen entwickelt hat. Von einem klassischen Tanzstil, über einem formellen Walzer, bis hin zu einer ausgefallenen Choreografie, ist heut zu tage alles anzutreffen. Die Suche nach dem perfekten Eröffnungstanz gestaltet sich somit schwieriger als zunächst angenommen wird. Deshalb ist es wichtig, nicht alles auf den letzten Drücker zu schieben. Was alles beachtet werden muss und welche Möglichkeiten es alles gibt, sind Fragen, die euch als Brautpaar zum Verzweifeln bringen. Damit ihr diesem Stress rechtzeitig vorbeugen könnt, haben wir hier einige Tipps und Vorschläge zusammengestellt.
Die Tradition hinter dem Eröffnungstanz
Wenn der Begriff Tradition beim Hochzeitstanz fällt, dann handelt es sich hauptsächlich um einen Walzer. Ein Walzer als Eröffnungstanz hat eine weitreichende Geschichte, die bis in das 18. Jahrhundert zurückreicht. Der Walzer war während der französischen Revolution ein Symbol für Freiheit und Gleichheit. Deshalb wurde er von der Obrigkeit verboten. Spätestens in der Straußdynastie wurden diese Standpunkte dann verworfen und der Walzer zog nicht nur in die Bräuche und Herzen der Menschen, sondern auch in die Höfe und Veranstaltungen der ganzen Welt, ein.
Neben einem Walzer gibt es viele anderer Tänze, die als Eröffnungstanz getanzt werden können. Darunter fällt als formelle Variante eindeutig der Foxtrott. Dieser Tanz ist leicht zu erlernen und kann sich vielen unterschiedlichen Melodien und Songs anpassen. Nach diesem Tanz kann als etwas entspanntere Version der Swing gewählt werden. Dieser Tanz ist der Casual-Way und ist in nur wenigen Tanzstunden zu erlernen. Für ganz leidenschaftliche Paare, die aber Eindruck hinterlassen möchten, eignen sich latinoamerikanische Tänze. Salsa, Rumba, Cha Cha nehmen zwar mehr Zeit in Anspruch, doch sind dafür ein wahrer Hingucker. Die latinoamerikanische Variante ist für Frühaufsteher geeignet. Walzer und der Swing sind für Brautpaare vorgesehen, die ihren Eröffnungstanz in zwei Stunden lernen möchten. Für dieses Vorhaben können spezielle Hochzeitstanzkurse besucht werden.
Die Musik beim Eröffnungstanz durch die Geschichte
Die Auswahl der Musik bei einer Hochzeit ist immer ein heikles Thema. Es stellt eine besondere Herausforderung für euch als Brautpaar dar, da die Musik eigentlich der Stimmungsmacher schlecht hin ist und die Atmosphäre der Hochzeit bestimmt. Die Musik des Eröffnungstanzes bindet sich an drei Ideen. Zum einen ist es die Gedenkminute an besondere Momente und die Harmonie der Brautleute. Zum Zweiten können zu diesem Anlass auch traditionelle Lieder Einzug finden, die aber kein Walzer sind. Diese Lieder sind nicht mal so alt, aber gehören mittlerweile zum Standardrepertoar bei vielen Hochzeiten. Es sind „Can You Feel The Love Tonight?„, „Endless Love„, „Unforgettable,“ „Tonight I Celebrate My Love For You,“ and „At Last”, die uns sogar „Gangnam Style”, oder eine andere wilde Nummer vergessen lassen. Zu der dritten Gruppe gehören Brautpaare, die den Tanz etwas auflockern möchten, was in den letzten Jahren immer beliebter wird. Zu dieser Gruppe zählen ausgefallene Chroreographien, die Stimmung machen. Bei einer eher traditionell gehaltenen Hochzeitsgesellschaft eignen sich die Varianten eins und zwei, wobei die dritte Gruppe für echte Partylöwen vorgesehen ist. Der Tanz muss vor allem die Persönlichkeiten des Brautpaares widerspiegeln. Sowohl das Brautpaar als auch die Verwandschaft und Hochzeitsgäste sollten vom Eröffnungstanz in eine positive Stimmung versetzt werden und das Feiern gleich darauf fortsetzen.
Nur nicht aus der Ruhe bringen
Heute ist es sehr beliebt, einen Mix aus dem Eröffnungstanz zu machen. Zu erst fangen die Brautleute mit einem traditionellen Walzer an und wechseln auf halbem Ton dann in ein von ihnen ausgewähltes Lieblingslied oder eine wilde Partygeschichte. Die Choreografie wird natürlich ebenfalls angepasst, wobei auch die Trauzeugen und enge Freunde in die Showeinlage eingebunden werden können. Diese Idee bedarf einer sehr detaillierten Vorbereitung und viel Planung zusammen mit einem ruhigen Gemüt während der Proben. Doch es gibt auch einen Tipp bei dieser Geschichte. Anders als die klassischen Tänze kann hier auch geschummelt werden. Die lockere Nummer versteckt alle Makel und verpatzten Schritte, wobei sie auch zu einer entspannteren Atmosphäre allgemein beiträgt.
Es muss beim Eröffnungstanz auch die Abfolge der Feier bedacht werden als auch die Stimmung und Animation der Gäste. Bei einer ausgefallenen Choreografie lassen sich die Gäste viel leichter auf die Tanzfläche ziehen, wobei es bei einer standardisierten Variante eine taktvolle Einladung sein muss. Die Gäste sollten daher gebeten werden sich nach zwei Minuten den Brautleuten anzuschließen, ob sich aber eine solche Aufforderung in der Praxis bewährt, hängt von der allgemeinen Stimmung ab. Der Eröffnungstanz selbst sollte aber nie mehr als zwei Minuten dauern, da alles, was danach kommt, wie eine Ewigkeit erscheint.
Nach dem Tanz ist vor dem Tanz
Ob sich an den Eröffnungstanz gleich der Vater-Tochter-Tanz anschließt, ist natürlich Geschmackssache. Jede Hochzeit ist anders und hat einen ganz persönlichen Ton und eine besondere Note. Die Tradition sieht keinen besonderen Zeitpunkt dieses Tanzes vor. Somit muss der Tanz nicht gleich an den Eröffnungstanz anknöpfen, sondern kann nach Gefühl und Laune getanzt werden. Dieser Tanz ist mit dem Eröffnungstanz in keiner Weise gleichzustellen, sodass ein kalter standardisierter Tanz mit einem klassischen Lied unpassend ist. Viele Bräute entscheiden sich hierbei für ein Lied mit einem gefühlvollen Text, oder für ein besonderes Musikstück, das ihre Beziehung zum Vater geprägt hat. Für die letztere und etwas flippigere Variante eignen sich Songs wie „Daddy cool“ von Boney M, „My girl“ von Otis Redding, oder „Staying alive“ von den Bee Gees. Zu den gefühlvollen Klassikern zählen „What a wonderful world“ von Louis Armstrong, oder „Isn´t she lovely“ von Stevie Wonder.